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Euterentzündungen (Mastitis) bei Kühen smart behandeln und vermeiden

Dauerproblem Eutergesundheit? Kostenfalle Euterentzündung? Wir stellen nicht nur moderne Tierarzneimittel her, sondern geben auch nützliche Tipps, die Sie mit Ihrem betreuenden Tierarzt diskutieren können.

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Was ist eine Euterentzündung (Mastitis)?

Die Mastitis ist im Wesentlichen eine Entzündung eines oder mehrerer Euterviertel. Das Euter ist schmerzhaft, schwillt an und die Zusammensetzung der Milch verändert sich. Darüber hinaus wird die Krankheit manchmal von Fieber, Fressunlust, Milchrückgang und Kreislaufstörung begleitet.
Die Krankheit lässt sich abhängig von Krankheitsverlauf und beteiligten Keimen zur besseren Übersicht einteilen:

  • Akute Euterentzündung: plötzliches Auftreten, deutliche Symptome und dadurch direkt erkennbar.
  • Chronische Euterentzündung: schleichender Verlauf, wenig Symptome, häufig nur erhöhte Zellzahlen, wirtschaftlich sehr gefährlich durch schleichende Infektion gesamter Betriebe.
  • „Sterile“ Euterentzündung: Entzündung des Euters ohne Keimbeteiligung. Ursachen können hier lokale Reizung, Stress oder eine unausgewogene Fütterung sein.
  • Kuh-assoziierte Keime: Diese Keime leben auf der Haut der Kühe. Sie sind meist gut an die Kuh als Wirt angepasst, daher lösen sie häufig mildere Entzündungen aus. Werden sie jedoch nicht strukturiert und sorgfältig behandelt, können manche dieser Erreger chronische Euterentzündungen mit unwahrscheinlicher Heilung auslösen.
  • Umwelt-assoziierte Keime: Diese Keime stammen aus der Stallumgebung, sie sind in der Regel nicht gut an den Wirt angepasst, lösen also meist starke Entzündungen aus. Die gute Nachricht: Häufige Mastitis mit Umwelterregern lassen sich also durch Identifikation und Beseitigung von Hygienemängeln verhindern.


Tipps zum Erkennen von Euterentzündungen (Mastitis):

Eine akute Mastitis zeigt sich dem Melker durch deutliche Symptome und Beobachtung der Einzeltiere im Melkstand. Flocken in der Milch sind ein Zeichen für Zellzerstörung durch Entzündungszellen im Euter. Darüber hinaus sind erkrankte Tiere durch die Schwellung des betroffenen Euterviertels schwerer melkbar als gesunde Kühe.

Auch nach Schweregrad der Erkrankung lässt sich die Euterentzündung einteilen:

Schwieriger wird es bei der Erkennung chronischer Euterentzündungen (Mastitiden). Eine frühe Erkennung chronischer Euterentzündungen schützt nicht nur die gesamte Herde, sondern gibt womöglich wichtige Entscheidungshilfen für die Behandlung. In Folge lässt sich der Antibiotikaeinsatz deutlich reduzieren.

► Hilfreiche Informationsgeber können hier sein: Die Daten der monatlichen Milchleistungsprüfung (MLP). Viele Tierarztpraxen bieten auch eine Auswertung der Daten auf Tiergesundheitsindikatoren an. Eutergesundheitsindikatoren sind:

► Eine regelmäßiges „Herdenscreening“, d. h. Milchprobennahme und Ermittlung der „Leitkeime“ im Betrieb. Probenanzahl für Herdenscreening: 10 % bis 20 % der Herde, verteilt auf Frischmelker, laktierende und Zellzahl-Träger

► Bei Betrieben mit Eutergesundheitsproblemen oder nach Sanierung kann es auch hilfreich sein, die frischabgekalbten Kühe zu beproben, um die melkende Herde vor Erregereintrag aus dem Trockenstand / den Färsen zu schützen. Praxistipp: Wöchentliche Pool-Probe aus dem Milchtaxi.


Euterentzündungen wirkungsvoll und strategisch behandeln

Was tun gegen Euterentzündung (Mastitis)? Die Ziele sollen sein:

  • die aktuelle Erkrankung zu heilen
  • die Produktivität des erkrankten Tieres wieder herzustellen
  • den Rückfall vermeiden
  • die Ansteckung weiterer Tiere verhindern

Unnütze oder unwahrscheinlich wirksame antibiotische Behandlungen sollten unbedingt vermieden werden. Um unsere Behandlungsziele zu erreichen, müssen wir uns vor der Behandlung einige Fragen stellen:

  • Wie schwer ist die Erkrankung?
  • Hatte diese Kuh in dieser Laktation bereits eine Euterentzündung?
  • Ist diese Kuh dauerhaft Zellzahl-Millionär?
  • Kenne ich die häufigsten Erreger in meinem Betrieb (Leitkeim)
  • Habe ich diesen Monat ungewöhnlich viele Euterentzündungen?

Euterentzündungen sind aufgrund des Milchstaus schmerzhaft. Erkrankte Kühe sollten unbedingt mit einem Entzündungshemmer & Schmerzmittel behandelt werden.

Bereits die einmalige und frühzeitige Gabe eines wirksamen Entzündungshemmer erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Heilung.

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums. Cephalosporine, oder sogenannte Gyrase-Hemmer, sind zwar hochwirksame Wirkstoffe, sollten allerdings nicht als Erste Wahl für milde Fälle herangezogen werden. Es sind wirksame Alternativen verfügbar.

Insbesondere bei Euterentzündungen mit Kuh-assoziierten Keimen kann es sinnvoll sein, die Kuh nicht nur mit Euter-Tuben, sondern auch über eine Injektion zu behandeln. Um die Bildung von Resistenzen zu vermeiden ist die Auswahl eines geeigneten Wirkstoffes, die richtige Dosierung und eine Behandlungsdauer von mindestens 3 Tagen äußerst wichtig. Wenn Sie sich für eine Behandlung entscheiden, wählen Sie sowohl die Kuh, als auch das Antibiotikum mit Bedacht aus und behandeln Sie nachhaltig.

Sollte der Kreislauf der Kuh gestört sein (sie frisst wenig, hat eingefallene Augen und steht nur mühsam oder gar nicht auf), kontaktieren sie dringend Ihren Tierarzt. Es gibt weitere Behandlungsmöglichkeiten um den Kreislauf des Tieres mittels Infusion zu stabilisieren.


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Präzise und effektive Mastitistherapie

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