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Hormone

Was sind Hormone? 
Hormone sind die biochemischen Botenstoffe des Körpers. Ihre Signale beeinflussen den gesamten Stoffwechsel und die Funktion aller Organe. Gebildet werden die Hormone überwiegend von Drüsen (endokrine Drüsen). Die wichtigsten Hormondrüsen sind der Hypothalamus, die Hirnanhangdrüse (Hypophyse), die Schilddrüse, die Keimdrüsen wie Hoden oder Eierstöcke, die Bauchspeicheldrüse und die Nebennieren. Das Steuerorgan des Hormonhaushaltes ist der Hypothalamus. Er liegt im Gehirn und bildet mit der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) die hormonelle Schaltzentrale. Ihre Hormone wirken entweder direkt auf ein Organ oder regen eine weitere Drüse zur Bildung von Hormonen an.

Hormonstörungen bei Ihrem Hund
Spielen die Hormone in Ihrem Hund verrückt, besteht also ein Mangel oder ein Überschuss eines Hormons, so kann sich das auf unterschiedliche Art bemerkbar machen. Meist sind Hormonerkrankungen daher nicht auf den ersten Blick erkennbar. Haarausfall, sprödes, glanzloses Fell, vermehrtes Trinken und Wasserlassen sowie Gewichts- und Wesensveränderungen können u.a. auf ein hormonelles Ungleichgewicht hinweisen. Wird die Störung des Hormonhaushaltes erkannt, kann den meisten Hunden mit einer Therapie sehr gut geholfen werden.


Was sind die häufigsten Hormonerkrankungen des Hundes?

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Die Schilddrüse bildet die für den Körperstoffwechsel wichtigen Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und zum kleinen Teil Trijodthyronin (T3). Produziert die Schilddrüse des Hundes zu wenig dieser Hormone, kann das viele klinische Auswirkungen haben. Die Erkrankung wird als Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose bezeichnet. Meist zeigen die betroffenen Hunde im mittleren Alter die ersten Krankheitsanzeichen. Die Hunde sind vermehrt müde und teilnahmslos, nehmen leicht zu und haben Haut- und Fellprobleme. Einige Hunde können auch aggressiv und ängstlich werden. Durch die lebenslange Gabe von Medikamenten können die klinischen Anzeichen der Hypothyreose deutlich vermindert oder beseitigt werden.
Erfahren Sie mehr über die Ursachen, Anzeichen, Diagnose und Therapie der Hypothyreose:
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Nebennierenüberfunktion (Cushing-Syndrom)

Die Nebennieren bilden das für die Regulation des Stoffwechsels lebenswichtige Hormon Kortisol. Die Freisetzung erfolgt vor allem bei Stress oder Krankheit. Bei einer Überfunktion der Nebennieren wird dauerhaft zu viel Cortisol ausgeschüttet. Das Krankheitsbild wird als Hyperadrenokortizismus oder Cushing-Syndrom bezeichnet. Von der Erkrankung sind meist kleinere Hunde mittleren bis höheren Alters betroffen. Häufig zeigen die betroffenen Hunde eine erhöhte Futter- und Wasseraufnahme, setzen mehr Urin ab, hecheln übermäßig viel, zeigen ein schlechtes Fellwachstum und sind weniger leistungstolerant. Durch eine medikamentöse Therapie können die Hunde ihre Lebensqualität und Energie wiedergewinnen.
Erfahren Sie mehr über die Ursachen, Anzeichen, Diagnose und Therapie des Cushing-Syndroms :
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Nebennierenunterfunktion (Morbus Addison)

Bei Hunden mit einer Unterfunktion der Nebennieren besteht ein Mangel des Stresshormons Kortisol und meist auch des Hormons Aldosteron. Aldosteron ist ein wichtiges Hormon zur Regulation des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes des Hundes. Das Krankheitsbild wird als Hypoadrenokortizismus oder Morbus Addison bezeichnet. Grundsätzlich können Hunde jeden Alters betroffen sein, häufiger erkranken jedoch jüngere Hündinnen. Die klinischen Anzeichen von Morbus Addison sind meist nicht eindeutig und ähneln vielen anderen Krankheiten. Addison wird auch der „große Täuscher“ genannt. Steht die Diagnose jedoch fest, kann sowohl die Wirkung des körpereigenen Kortisols als auch des Aldosterons ersetzt werden. Mit einer korrekten Behandlung haben die Hunde die gleiche Lebenserwartung und Lebensqualität wie gesunde Hunde.
Erfahren Sie mehr über die Ursachen, Anzeichen, Diagnose und Therapie von Morbus Addison:
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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

Die Regulation des Zuckerhaushaltes im Körper erfolgt über das Hormon Insulin. Dieses wird von der Bauchspeicheldrüse gebildet und sorgt dafür, dass Zucker (Glucose) aus dem Blut in das Gewebe aufgenommen wird. Kann der Hund kein oder nicht mehr ausreichend Insulin bilden oder wird dessen Wirkung gestört, kommt es zu der Erkrankung Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“). Davon können Hunde aller Altersklassen betroffen sein. Hündinnen sind etwas häufiger betroffen als Rüden. Aufgrund des zu hohen Zuckergehaltes im Blut und im Urin trinken und pinkeln die betroffenen Hunde vor allem sehr viel. Diabetes mellitus kann die Entstehung weiterer Erkrankungen begünstigen. Daher ist eine Therapie durch die Gabe von Insulin wichtig. Gut eingestellte Hunde können ein normales Hundeleben führen.

Wie Sie bei Ihrem Hund ganz einfach den Blutzucker messen können sehen Sie auf der rechten Seite.


Wichtiger Hinweis: Alle gezeigten Artikel dienen zur Information und dürfen nicht für eigenständige Diagnosen oder Therapieversuche verwendet werden. Sollte sich ihr Tier auffällig verhalten, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Tierarzt.


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