Mangelhaft geplante, falsch konstruierte Tränkwassersysteme begünstigen die Bildung von Biofilmen in erheblichem Ausmaß. Die Abbildung zeigt den Aufbau eines gut geplanten Tränkwassersystems mit einigen seiner wichtigsten Komponenten.
Zirkulär verlaufende Leitungen und tot endende Rohrleitungen sollten vermieden werden. Besonders zu achten ist auf einen an die Stallbesatzzahl angepassten Leitungsdurchmesser. Dadurch kann das Wasser mit einer entsprechenden Flussrate durchlaufen, ohne dass streckenweise eine Verlangsamung eintritt. Im gesamten Tränksystem sollten die Leitungen einen identischen Durchmesser haben, um Turbulenzen zu vermeiden.
Des Weiteren sollte zum Beispiel in Sammelbehältern oder ähnlichen Stellen, wo das Tränkwasser in Ruhe vorliegt, nicht großflächig mit der Stallluft in Kontakt kommen. Nicht nur können über Staub Verunreinigungen eingetragen werden, sondern auch der Gasaustausch verändert die chemischen Eigenschaften des Wassers. Wasserleitungen aus PVC sind zu bevorzugen, denn die Leitungen sollten auf der Innenseite eine möglichst glatte Oberfläche aufweisen und sind sauerstoffundurchlässig.
Eine zu hohe Wassertemperatur fördert bakterielles Wachstum. Zu hohe Temperaturen können auftreten, wenn die Leitungen zu nahe an Heizungsvorrichtungen verlaufen oder der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.
Abbildung 3: Beispiel eines gut geplanten Tränkwassersystems
A. Wasseraufbereitungsanlage
B. Regelmäßige Beprobung des zugeleiteten Wassers
C. Eingebaute Druckregulatoren
D. Elektronische, regelmäßig kalibrierte Dosierpumpe
E. Durchflusszähler zur Kontrolle der täglichen Wasseraufnahme
F. Doppeltes System: eine Leitung wird nur für Tränkwasser benutzt, die andere ausschließlich für die Tränkwassermedikation
G. Farbkodierte Ventilgriffe in jedem Kompartiment ermöglichen ein einfaches Umstellen von reinem Tränkwasser auf eine Tränkwassermedikation und umgekehrt
H. Der Reservebehälter für Stammlösungen ist mit einem Deckel verschlossen und verfügt über genug Volumen für eine Trinkwassermedikation über einen Zeitraum von bis zu 24 Stunden
I. Spülarmaturen
J. Jeder Stallabschnitt verfügt über eigene Rohrleitungen mit möglichst wenig Biegung und Spülarmatur am Ende
K. Die Verbindungen zu den Tränknippeln sollten gerade sein. Es sollte eine ausreichende Zahl von für die Tiere leicht erreichbaren Tränknippeln vorhanden sein