Wie wird die Diagnose gestellt?
Vorbericht:
Rasse, Alter, Geschlecht und Krankengeschichte können einen Anfangsverdacht für eine bestimmte Herzerkrankung geben. Schreiben Sie sich am besten zu Hause stichwortartig auf, was Ihnen bei Ihrem Hund auffällt:
Puls (fühlen):
Den arteriellen Puls fühlt man beim Hund am besten innen am Oberschenkel. Das ist ganz leicht. Sie können das selbst gut üben, wenn der Hund steht oder auf der Seite liegt.
→ Achtung: Ein leicht unregelmäßiger Rhythmus ist beim Hund in Ruhe völlig normal. Er wird im Rhythmus der Atmung schneller und langsamer.
Auskultation (hören):
Mit einem Phonendoskop hört die Tierärztin / der Tierarzt die Herztöne ab:
der 1. Herzton („Buh“) entsteht durch die Herzkontraktion und den Schluss der Atrio-ventrikularklappen, der kurz darauf folgende 2. Herzton („Dupp“) durch den Schluss der Aorten- und der Pulmonalklappe.
Dabei wird auch der Herzrhythmus beurteilt. Weiterhin achtet die/der Untersuchende auf Herzgeräusche, die auf Herzerkrankungen hinweisen können. Dafür wird sowohl die linke als auch die rechte Brustkorbseite abgehört.
→ Herzerkrankungen können also oftmals bei der regelmäßigen Gesundheitsuntersuchung erkannt werden!
Elektrokardiogramm (EKG):
Das EKG ist das ideale Instrument zur Erfassung des Herzrhythmus. Störungen im Bereich des Schrittmachers des Herzens (Reizbildung) sowie der Weiterleitung des elektrischen Impulses (Reizleitung) werden mit dem EKG erfasst.
→ Rhythmusstörungen können auf Herzerkrankungen hinweisen.
Röntgen:
Der Brustkorb wird meist von der Seite geröntgt. Oft wird dazu noch ein Bild in einer anderen Ebene, bei dem der Hund auf dem Rücken liegt, angefertigt.
→ Die Röntgenuntersuchung gibt etwa Hinweise auf die Größe des Herzens, auf Wasseransammlungen in der Lunge bzw. Ergüsse im Herzbeutel und vieles mehr.
Ultraschall:
Einige praktische Tierärztinnen und Tierärzte sowie alle Veterinärkardiologen bieten dieses Untersuchungsverfahren an. Mit der Sonografie, so der Fachausdruck, können die Strukturen des Herzens sowie die Größen und Größenverhältnisse am besten beurteilt werden. Mit Doppleruntersuchungen werden die Blutströme in verschiedenen Richtungen gemessen und akustisch dargestellt.
→ Das zeigt etwa, ob eine Herzklappe gut oder unzureichend schließt oder eine Verengung (Stenose) vorliegt.
Blutdruckmessung:
Da die Messung des Blutdruckes beim Tier viel umständlicher ist als beim Menschen, und sich das Erzielen genauer Ergebnisse oft als schwierig erweist, wird sie nicht routinemäßig in der Herzdiagnostik eingesetzt. Sie kann aber bei bestimmten Fragestellungen unterstützend eingesetzt werden.