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Innere Medizin & Stoffwechsel

Stoffwechsel-Erkrankungen der Transitkuh beeinflussen die Profitabilität einer ganzen Laktation. Dechra bietet interessante Tierarzneimittel zur Therapie einiger häufiger Stoffwechselerkrankungen bei landwirtschaftlichen Nutztieren.

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Hypocalcämische Gebärparese oder Milchfieber

Milchfieber ist eine häufig auftretende Erkrankung hochleistender Milchkühe, die auch zum Bestandsproblem werden kann. Milchfieber tritt meistens direkt nach der Geburt auf. Die Erkrankung kann direkt zu einen lebensbedrohlichen Zustand werden, aber auch Folgeerkrankungen nach sich ziehen.

Die typische Krankheitsanzeichen treten meist um den Geburtstermin auf: eine erniedrigte Körpertemperatur, reduzierte Verdauung und eine kalte Hautoberfläche - beginnend bei den Ohren. Ernstzunehmende Zeichen sind ein unsicherer, schwankender Gang oder unwilliges Aufstehen. Lebensbedrohlich wird die Krankheit, sobald die Kuh nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen, oder sogar in Seitenlage liegt und sich nicht mehr aufsetzen kann.
Rinder in Seitenlage können kein Gas mehr aus dem Pansen abgeben. Der aufgeblähte Pansen drückt dann unter anderem auf das Zwerchfell und die Lungen, wodurch das Tier Atemnot bekommt. Im Extremfall droht ein Kreislaufkollaps.

Es wird zwischen unauffälligem (subklinischem) und akutem Milchfieber unterschieden.

Im Falle von subklinischem Milchfieber sind die Anzeichen der Erkrankung womöglich so schwach, dass man die Krankheit gar nicht bemerkt, sondern nur anhand von Blutbefunden erkennen kann. Dennoch haben die Kühe vor allem eine reduzierte Verdauungsaktivität und sie fressen zu wenig. Dadurch entstehen finanzielle Schäden, aufgrund zu geringer Milchleistung oder Folgeerkrankungen, wie Ketose, Gebärmutterentzündungen, Allgemeininfektionen usw.

Liegen Kühe mehrere Stunden fest, vermindert sich die Durchblutung der Muskulatur durch das Eigengewicht des Tieres. Bereits nach wenigen Stunden können Langzeitschäden an den Muskelzellen entstehen - die Kuh kann möglicherweise nie mehr aufstehen.

Kühe mit taumelndem Gang oder Kühe, die nicht mehr in der Lage sind aus eigener Kraft aufzustehen, benötigen unmittelbare Hilfe durch eine intravenöse Gabe einer Calcium Infusion. Bereits geringe Mengen (ca. 200 ml) einer handelsüblichen Infusionslösung können ausreichen, um die Kuh wieder stehfähig zu machen.

Um einen Rückfall in den nächsten Stunden zu vermeiden, kann zusätzlich entweder ein Bolus ins Maul verabreicht werden, oder auch Calcium Infusionslösung unter die Haut verabreicht werden. Allerdings Vorsicht: viele Calcium Infusionslösungen sind reizend und lösen schmerzhafte Schäden aus. Fragen Sie Ihre Tierarzt nach Lösungen, die sowohl intravenös, als auch unter die Haut sicher angewandt werden können.

Das Auftreten von Milchfieber gänzlich zu verhindern ist fast unmöglich. Jedoch gibt es einige Ansatzpunkte, über die Sie die Häufigkeit von Milchfieber bei Ihren Kühen kontrollieren können:

  1. Beraten Sie sich mit Ihrem Fütterungsberater und Ihrem Tierarzt.
  2. Durchschnittliches Tieralter. Älteren Kühen fällt die Anpassung an die Umstellung in die Laktation schwerer als jungen Tieren.
  3. Kontrollieren Sie regelmäßig die Trockenmasseaufnahme ihrer Trockensteher und Anfütterungstiere.
  4. Eine aktuelle Analyse Ihrer Grassilage inklusive Mineralstoffgehalt. Grassilage kann von Fläche zu Fläche und von Schnitt zu Schnitt extremen Schwankungen in Faserverdaulichkeit und Mineralstoffgehalt unterworfen sein. Passen Sie die Mineralstoffversorgung Ihrer Transitkühe rechtzeitig an.
     

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